3. Februar 2021
Auch wenn Lehrlingsmessen und Tage der Offenen Tür nicht in der gewohnten Form möglich sind: Die Industriebetriebe suchen händeringend nach Lehrlingen.
Rund 2.600 Lehrlinge gibt es in den über 1.000 niederösterreichischen Industriebetrieben. Die Industrie zählt damit zu den größten Lehrausbildnern im Land. Was die Lehre in der Industrie auszeichnet, ist die hohe Qualität der Ausbildung. „Schließlich gibt es meistens eine eigene Lehrwerkstätte sowie hauptberufliche Lehrlingsausbildner, die auf die konkreten Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen“, erklärt dazu Michaela Roither, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ). Dazu kommen überdurchschnittliche Verdienstmöglichkeiten bereits während der Ausbildung und die spannende internationale Ausrichtung der heimischen Industriebetriebe. Nach dem Lehrabschluss bieten die Unternehmen aufgrund ihrer Größe außerdem viele Chancen zur beruflichen Weiterentwicklung.
Die Industrie arbeitet weiter – auch in der Krise
Die Coronakrise hat die Lehrlingssuche jedoch erschwert, denn: „Die Betriebe haben immer wieder den direkten Kontakt zu den Jugendlichen gesucht, etwa auf Lehrlingsmessen oder durch Tage der offenen Tür“, so Roither. Diese Möglichkeiten sind seit Beginn der Coronakrise jedoch Großteils weggefallen – der Bedarf an Lehrlingen hat sich aber nicht verändert. Im Gegenteil, Corona hat sogar gezeigt, dass die Arbeitsplätze in der Industrie im Vergleich zu anderen Branchen krisensicher sind. „Die Industrieunternehmen haben auch während der Krise weiterproduziert und damit das Land am Laufen gehalten und für Versorgungssicherheit gesorgt“, so Roither.
Die Industrieunternehmen sind zuversichtlich, dass Österreich die aktuelle Krise gut meistern wird, wie eine Umfrage der Industriellenvereinigung (IV) gezeigt hat. Wichtig beim Weg aus der Krise ist jedoch die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften – und genau deswegen sind Industrielehrlinge gefragt wie nie zuvor.